Die Statistik zeigt, dass es bei allen Messungen Abweichler gibt, die aus der Reihe tanzen und nicht das widerspiegeln, was allgemein erwartet wird. Bei der Veröffentlichung von Computerspielen ist das nicht viel anders. Die sind mathematisch gesehen normalverteilt, nimmt man die Erwartungskonformität als Zufallsvariable. Bedeutet: Entspricht das Spiel den Erwartungen, die beim Publikum durch die Erfahrung mit ähnlichen Spielen entstanden sind? In den meisten Fällen schon. In einigen nicht. Und in wenigen gar nicht. Und dann kam Planescape: Torment. Einer jener Ausreißer, die jede Messreihe sprengen und alles auf den Kopf stellen. Wo das Ergebnis so weit vom Erwartungswert entfernt liegt, dass Statistiker als plausible Erklärung nur einen Messfehler akzeptieren würden. Welche Schlepper dieses Spiel damals auch immer entwickelt haben – sie waren in anderen Sphären unterwegs. Im Limbus, auf Mechanus, in Arkadien oder Elysum. Ebenen, die von Sigil aus, dem Zentrum des Multiversums, über ein Portal betreten werden können. Sofern man den passenden Schlüssel kennt. Und dorthin geht es nun zurück. In eine verdrehte Welt aus Schmerz, Erlösung, Erkenntnis und Reue. Die vor einem Vierteljahrhundert zwar nicht zeigte, was das Wesen eines Rollenspiels ändern kann – aber dafür, was es eigentlich ausmachen sollte.
Planescape: Torment (Interplay, 1999) – Rollenspiel-Exot mit überaus dichter Atmosphäre und bizarrem Setting.
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Dirk am 5. September 2021
Sind Plattformspiele heutzutage eher ein Nischenprodukt, so waren sie in den Achtzigern überaus populär. Nicht umsonst zählt „Super Mario Bros.“ (1985) zu den einflussreichsten Videospielen aller Zeiten. Und Mario hatte bereits seinen ersten Auftritt als hüpfender Klempner in „Donkey Kong“ (1982), das als Urvater des Genres der „Jump ’n‘ Run“-Spiele gilt. Mit Dead Zone erschien ein paar Jahre später ein mysteriöses Low-Budget-Spiel für den C64, das mich gleichzeitig frustrierte wie faszinierte. Und welches durch das bizarre Setting der Welt von Mario in nichts nachstand und meine Fantasie beflügelte. Fast drei Jahrzehnte später habe ich mir nun vorgenommen, dieses uralte Stück Software neu zu entdecken und herauszufinden, ob die Faszination von damals auch heute noch wirkt. Oder vielleicht alles doch nur heiße Luft war.
Dead Zone (1987) – Low-Budget-Spiel mit einigen Besonderheiten
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Dirk am 25. Februar 2021
Mit mehr als 10.000 veröffentlichten Spielen hat es der Commodore 64 in den Achtzigern auf eine stattliche Ansammlung gebracht, mit der man sich das Rentenalter perfekt verlustieren könnte. Nannte man einen „Brotkasten“ sein Eigentum, fällt einen das Verständnis für die Magie der C64-Ära leicht. Hatte man nichts damit am Hut, stellt sich allenfalls die Frage, wie man sich so ein umständliches Gerät antun konnte, das einen nach langer Ladezeit oft schlecht steuerbare Sprites als „Spiel“ verkaufte. Denn eines muss man zugeben, legt man die Nostalgie beiseite: Ein Großteil der damaligen Spiele ist furchtbar gealtert und eher ein Fall fürs Museum. Glücklicherweise gab und gibt es immer Ausnahmen von der Regel, wo der Programmierer ein zukunftssicheres Produkt erschaffen hat. Netherworld ist eines von den C64-Relikten, das 1988 vom britischen Publisher Hewson veröffentlicht wurde und auch heute noch eine verblüffend gute Figur abgibt. Also ab damit in den Emulator.
Netherworld (Hewson, 1988) – bizarres C64-Action-Puzzle, das gut gealtert ist
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Dirk am 27. Februar 2020
Bei den Gags „Hirnaussaugen, Kettensägenbenzin und dem Hamster in der Mikrowelle“ kommt meine Erinnerung noch nach über dreißig Jahren mit viel Anschauungsmaterial zu einem der kultigsten Spiele der Achtziger einher. Was Lucasfilm anno 1987 für den C64 rausbrachte, war ein Meilenstein, der Computerspielen etliche neue Elemente bescherte. Maniac Mansion war in vielerlei Hinsicht anders. Absurd, schräg und gleichzeitig fordernd und urkomisch. Und schaffte es, meine jugendliche Fixierung auf Actionspiele so langsam aber sicher zu lösen. Und nun, eine Ewigkeit später, ist die Luft aus dem alten Software-Schinken sicherlich raus. Oder nicht?
Maniac Mansion (Lucasfilm Games, 1987)
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Bevor Westwood Studios (1985-2003) sich mit „Command & Conquer“ einen Namen machte, hatten die Entwickler mit einigen Rollenspielen auf Basis des AD&D-Regelwerks schon Erfahrung gemacht. Dazu zählen auch die beiden für SSI (Strategic Simulations, Inc.) entwickelten Teile von „Eye oft he Beholder“. Im Jahr 1993 wagten sie dann mit Lands of Lore ein eigenes Rollenspiel, das deutliche Ähnlichkeit mit den beiden „Dungeon-Crawlern“ aufweist. Auch ich hatte die drei Spiele damals auf meinem ersten 486er-PC verschlungen, seit dem aber nicht mehr angefasst. Und nun krame ich nach über 25 Jahren das hochbetagte „Lands of Lore“ wieder hervor. Ob das was wird?
Lands of Lore – historische Hatz durch Verliese und Labyrinthe (1993)
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Dirk am 26. August 2018
Ich erinnere mich noch gut an den Frühherbst vor 20 Jahren. Hatte in diesen jungen Jahren beschlossen, für ein Jahr oder länger mal auszusteigen und die üblichen Zwänge deutscher Gesellschafts- und Erwerbspflicht beiseite zu legen. Der Entschluss dazu kam ein paar Wochen vorher in Paris, abends beim Spazierengehen durch La Défense, in einem Moment der Klarheit – ähnlich dem von Jules Winnfield in „Pulp Fiction“. So beschloss ich also, eine Zeit lang „wie Caine in Kung Fu von Ort zu Ort zu gehen“ und „Penner“ zu werden. Das finanzielle Polster war vorhanden, es fehlte nur noch ein passendes Rollenspiel zum Abdriften in fremde Welten. Das stolperte mir mit Might and Magic VI eher zufällig über den Weg. Es war mein erstes Spiel dieser Reihe, und es katapultierte sich wie kein anderes in die Ruhmeshalle meiner Lieblingsspiele. Hatte es doch viele Qualitäten, die man heutzutage bei Spielen nur noch sehr selten findet. Also zurück nach Enroth, um das „Mandat des Himmels“ wieder herzustellen.
Might and Magic VI – The Mandate of Heaven (1998)
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